Namibiareise 2007/8

Unsere vierzehntägige Reise konzentriert sich auf
den südlichen und westlichen Teil Namibias, weil über den Jahreswechsel im Norden (Etosha National Park und Caprivi) Regenzeit zu erwarten ist und wir Risiken von Überschwemmungen und Malaria auf einer Selbstfahrertour aus dem Weg gehen wollen. In der Realität blieb die Regenzeit jedoch seit bereits fünf Jahren aus und meldete sich erst im Laufe des Jahres 2008 zurück.
Äußerst intensive und bis dahin unübertroffene Eindrücke und Erfahrungen dieser Reise verblassen auch nach Jahren kaum und lassen uns von einer Fortsetzung träumen. Höhepunkte der Reise waren Aufenthalte und Exkursionen im
- Fish River Gebiet an der südlichen Grenze nach Südafrika,
- Sossusvlei Gebiet des Namib Naukluft National Parks,
- Damaraland der Kunene Region im Norden.


Für unsere Reiseorganisation haben wir Unterstützung von Abendsonne Afrika erhalten, ein auf Afrikareisen spezialisiertes Unternehmen. Vor Ort kooperiert "Abendsonne Afrika" für exklusivere Ansprüche insbesondere mit der Organisation "Wilderness Safaris", die in Namibia etliche Camps betreibt. Die Leistungen beider Organisationen werten wir als herausragend.

Auf Empfehlung unseres Reiseberaters haben wir ein geländegängiges, allradgetriebenes Fahrzeug gebucht, was für unsere Tour nicht zwingend gewesen wäre. Erhalten haben wir einen Toyota Hilux, ein Pickup mit 2er Kabine und großer, geschlossener Ladefläche. Die Kapazität erwies sich für unsere beiden Koffer, 2 Reserveräder, Benzinkanister und Trinkwasservorräte als überdimensioniert. Das Fahrzeug ist weder komfortabel, noch sparsam, aber äußerst robust. Da unsere Route überwiegend über unbefestigte Pisten führt (nur 10% der Straßen in Namibia sind asphaltiert), auf denen Autos einiges aushalten müssen, konnte sich unser Fahrzeug bestens bewähren. Das Fahrzeug hat uns ohne jede Störung über eine Runde von ca. 3.000 km befördert.

Kennzahlen im Vergleich zu Deutschland und einige Zusatzinformationen:
  • Die Landesfläche ist mit 824.116 qkm mehr als doppelt so groß wie Deutschland (357.340 qkm)
  • Namibia hat ca. 2,1 Mio Einwohner (genau weiß das vermutlich niemand), Deutschland hat 81,3 Mio Einwohner (März 2015)
  • Die Bevölkerungsdichte ist mit 2,6 Einwohnern pro qkm (227 in Deutschland) eine der weltweit niedrigsten. Der Süden und die Gebiete der Namib sind nahezu menschenleer.
  • Das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner beträgt weniger als 20 % des BIP in Deutschland. Die Arbeitslosenquote beträgt 30-40 %. Trotzdem zählt Namibia zu den wohlhabenden und politisch stabilsten Ländern Afrikas.
  • Namibia gliedert sich in 13 Regionen, über die sich unterschiedliche Ethnien verteilen wie San, Himba, Herero, Damara, Owambo etc. mit jeweils eigenen Sprachen. Ca. 6 % der Einwohner sind Weiße. Deutsch und Englisch sind weit verbreitete Verkehrssprachen und erleichtern damit das Reisen.
  • Namibia war von 1884 bis zum 1. Weltkrieg deutsche Kolonie (Deutsch-Südwestafrika) und im Anschluß bis 1990 unter südafrikanischer Verwaltung. Seit 1990 ist Namibia unabhängig und hat es verstanden, die unterschiedlichen Ethnien zu integrieren. Südafrika ist nach wie vor der wichtigste Handelspartner. 
  • Der namibische Dollar ist 1:1 mit dem südafrikanischen Rand konvertierbar. Die Preise entsprechen den Preisen in SA und sind nach aktuellem Kurs insgesamt deutlich günstiger als bei uns. Trotzdem erfordert ein Namibiaurlaub, wie wir ihn gewählt haben, ein durchaus stattliches Reisebudget, von dem wir jedoch keinen Cent bereuen!
  • In Namibia dehnen sich zwei große Wüstengebiete aus, die Namib im Westen und die Kalahari im Osten. Landwirtschaftliche Nutzflächen gibt es nur sehr beschränkt, und diese Flächen nehmen auch noch wegen zunehmender Versteppung aufgrund des Klimawandels ab. Landwirschaft mit Viehzucht zählt neben Tourismus, Bergbau und Fischerei zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen.
  • Namibia hat zwar 1.600 km Küstenlinie am Atlantik, aber die Küste ist wegen der Namib Wüste kaum zugänglich und hat mit Lüderitz und Walvis Bay nur zwei wirtschaftlich nutzbare Häfen.
  • Die kalte Meeresströmung des Benguela Stroms kühlt den Atlantik und sorgte ehemals für fischreiche Küstengewässer. Inzwischen ist der Atlantik bei Namibia weit überfischt. Von wirtschaftlicher Bedeutung für den Export ist die Zucht von Austern, die sehr schnell und in außergewöhnlich guter Qualität wachsen.
  • Namibia hat nur wenige größere Städte, von denen sich die Hauptstadt Windhoek mit ca. 300.000 Einwohnern und seiner Infrastruktur deutlich von allen anderen Städten abhebt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen